„Danke, Paul, dass Du diese Reise ermöglicht hast! Paris! Ein Leben lang habe ich davon geträumt, einmal nach Paris zu fahren. Paris, die Stadt der Liebe! Ich bin so glücklich, Paul!“ „Warte erst mal ab, Luise, bis jetzt haben wir ja noch nicht viel gesehen! Aber das wird sich in den nächsten Tagen ja ändern. Bis zu unserer Abreise werden wir alles, was Paris ausmacht, gesehen haben.“ „Hört sich nach einem Plan an!“ erwiderte sie. „Ja, den habe ich.“ kam es als Antwort. „Heute, am ersten Tag, bummeln wir einfach mal durch die Stadt und lassen uns treiben. Bestimmt kommen wir am Montmartre vorbei und bleiben am Place du Tertre bei den Künstlern hängen, wer weiß?“ „Oder landen in einem Café, wo schon die großen französischen Künstler und Literaten des 19.Jahrhunderts gefrühstückt haben!“ kicherte sie erwartungsvoll. „Eine Reise in vergangene Zeiten! Und wir mittendrin, Paul! Wie wunderbar!“ Sie küssten sich und Hand in Hand schlenderten sie weiter. „Oder wie wäre es mit dem Maxime?“ schmunzelte sie ihn an. „Würde ich dir echt gönnen! Ich habe so viel drüber gehört und der Jopie hat es doch so schön besungen!“ Er blieb abrupt stehen: „Da beißt du bei mir aber total auf Granit!“ stieß er hervor. „Weißt du denn gar nicht, dass das Maxime vollkommen ohne Bedeutung war, bis Hitlers Schergen Frankreich überrannten? Erst mit der Besetzung von Paris erlangte es diesen angeblichen Kultstatus, weil die ganze bis ins Mark verdorbene Nazi-Prominenz dort Nacht für Nacht ausgelassen feierte! Insbesondere Göring und Speer! Nein, das ist kein Ort, wo ich jemals hingehen möchte!“ „Aber der Heesters ..“, sie stockte. „…hätte sich schämen sollen!“ ergänzte er.
Wir gehen heute lieber ins „Les Deux Magots“. Das wird uns mehr inspirieren, wie zu ihren Zeiten Rimbaud, Sartre oder deinen so geliebten Picasso. Einverstanden?“ „Oh, ja! Einverstanden!“
(300 Worte)
Quellenhinweis: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
Ich hab doch gesagt, dass du es kannst! Ganze 300 Wörter! 😉
Das die Geschichte des Maxim’s so unrühmlich war, zumindest in Teilen, wusste ich nicht! Danke dir, Werner!
Ich habe eben mal den englischen Eintrag (den deutschen kann man vergessen) zum Maxim’s bei Wikipedia gelesen. Betreiben die da Schönfärberei?
Liebe Grüße
Christiane, die noch nie ein Fan von Heesters war
Ich versuch es ja immer mal wieder. Danke, wenn es Dir gefällt.
Die englische wikipedia sagt doch im Grunde Gleiches wie die deutsche Seite:
During World War II, Maxim’s was the most popular Parisian restaurant of the German high command and collaborationist celebrities. Hermann Göring, Otto Abetz, and Ernst Jünger favored Maxim’s when in Paris. Due to the support of officials, Maxim’s enjoyed protected status during the occupation: its employees were not deported and it was exempt from food restrictions. The French resistance closed Maxim’s after the liberation, but it reopened in September 1946.
https://en.wikipedia.org/wiki/Maxim%27s
LG zurück!
Sicher. Der Artikel beschreibt aber auch, dass das Maxim’s vorher schon die Reichen und Schönen anzog. Dein „völlig ohne Bedeutung“ würde demnach so einfach nicht zutreffen.
(Moin! 🙂 )
Habe ich wohl zu sehr Pauls Ansicht im Kopf gehabt.
Geschichtsunterricht bei Werner – herrlich. Dabei fängt es wie eine harmlose Liebesepisode an! Toll den Bogen gespannt!
Danke, Anna-Lena. Wollte früher eigentlich auch mal Lehrer werden.
LG
Werner
Ein schöner Beruf, den ich gerne ausgeübt habe, bis zum letzten Tag. Gleich werde ich mal wieder auf Kollegenbesuch fahren …
Herzliche Grüße und einen schönen Frühlingsbeginn,
Anna-Lena
Tse – man lernt doch immer wieder was, bei den Etüden .
Vielen Dank
Paris, die Stadt der Liebe und wie überall gibt es auch dort neben dem LIcht jede Menge Schatten – gefällt mir sehr gut Deine Geschichte und ich habe jetzt spontan Lust auf eine Paris Reise bekommen!
Liebe Grüße
Nicole
Ostern wäre doch eine Gelegenheit!
Wir haben seit einigen Wochen wieder einen Vierbeiner, da ticken die Reise-Uhren erstmal anders 😉 Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben!