Die Nacht stieg still und lauschig auf, den Tag abzulösen. Die Luft war nicht mehr so trüb, das Wetter hatte sich beruhigt. Der Mond war aufgewacht und setzte sich auf seine rechte Spitze und gähnte. „Ich hab keinen Bock auf die nächste Phase. Seht doch nur, wie schwach ich bin!“ Wie immer hatte er geglaubt, mit sich alleine zu sein und dass ihm keiner zuhören würde. Deswegen war er sehr erschrocken, als er plötzlich eine laute Stimme hörte, die zu ihm sagte: „Ich werde Dir helfen! Schon wieder keine Lust? Raus mit Dir ans Firmament, die Kinder warten schon auf Dich! Und ganz besonders das Peterchen. Der träumt schon so lange davon, einmal eine nächtliche Runde mit Dir zu fahren. Und jetzt hast Du die richtige Form, dass er sich an Deinem Hals anhängen könnte, ohne Gefahr, hinab auf die Erde zu fallen! Oder willst Du so lange warten, bis Du mit dickem Bauch rund und grün wie ein aufgeblasener Froschkönig aussiehst?“
„Wer bist Du?“ fragte der zunehmende Mond ganz schüchtern und leise flüsternd? „Ich habe Dich noch nie sprechen gehört. Bist Du der Vater aller Monde, der Blutmond, den man nur in großen Zeitabständen sehen kann?“ „So könnte es sein, mein Bruder!“ kam die Antwort zurück. „Bruder?“ fragte der zunehmende Mond. „Ja, alle Monde sind Brüder! Wusstest Du das nicht?“
„Danke, Großer Bruder, jetzt bin ich stolz in diese große Familie zu gehören! Dann will ich mal Peterchen nicht länger warten lassen.“
Und so geschah es.
(247 Worte)
Bildquellen: www.pixabay.de und www.flickr.de
Och Werner, wie schön! Du bist wirklich ein Geschichtenerzähler! Vielen Dank dafür!
Mag ich sehr, so liebevoll.
Liebe Grüße
Christiane
Danke, liebe Christiane. Zum Geschichtenerzähler bin ich erst durch Deinen Blog geworden! Kannte mich ja selbst noch nicht so.
Damit machst du mir ein riesiges Kompliment! Danke schön, ich freue mich sehr! 😁🌞🌼
Jaaaaaaa – total schön. Mehr bitte😊
Danke Dir! Es macht auch richtig Spaß!
Schön miit dem grünen Froschkönig und dem roten Blutmond!
Danke!
Ein schönes Märchen.
Grüße, Katharina
Danke und Gruß zurück aus 31°C.
Aha, der Mond hat manchmal auch keine Lust aufzustehen? Eine schöne Geschichte.
..besonders, wenn Wolken die Sicht verschleiern ….
Eine sehr schöne Geschichte. Liest sich besonders gut jetzt am Abend. 😉
Danke, Jacqueline. Bei uns geht gerade die Sonne als roter Ball unter und die Dämmerung kommt. Zeit fürs Träumen und Geschichten zu erzählen.
Und der kleine Häwelmann braucht ihn doch auch. So schön Deine Etüde, Danke. Eben hat er sich auch hinter Wolken versteckt, aber gestern war er beim Aufgang gross und orangefarben. Lieber Abendgruss, Karin