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Klicker spielen
„Du, Opa! Ich wollte dich mal fragen, wie das früher so war. War die Welt da anders?“
„Nee, mein Junge, die Welt war die gleiche, aber wir Kinder waren anders als ihr heute.“ Opa Fritz zog an seiner Pfeife. „Wenn ich mich recht erinnere, dann waren wir alle keine Stubenhocker. Bei jeder Gelegenheit haben wir bis zum Sonnenuntergang draußen gespielt, egal, ob es draußen warm oder kalt war.“
Opa Fritz lächelte in sich hinein.
„Was habt ihr denn so am liebsten gespielt, Opa?“
„Strohballen-Klicker!“, kam es ganz spontan aus Opa Fritz herausgesprudelt.
„Strohballen-Klicker?? Das gibt es doch gar nicht!“
„Doch, doch!“, beteuerte Opa Fritz. „Das war so: Jan Meenken von gegenüber war mein Freund. Und dessen Vater, der alte Hinnerk, hatte einen Bagger. Und wenn Jans Vadder Kartoffeln in die Stadt gefahren hat, dann hat Jan heimlich den Bagger stibitzt und auf dem Feld am Waldrand, da wo man wegen der Bäume schlecht einsehen konnte, eine Kuhle für uns gebaggert.“ „Wofür denn das?“, fragte Enkel Werner ganz aufgeregt.
„Du weißt doch, mein Junge, beim Klickern braucht man ein Loch, wo die Murmeln rein geschossen werden. Und das ist bei den großen Strohballen auch so, fliegen können die ja nicht! Die mussten wir natürlich auch in ein Loch kicken.“ „Nee, nicht, die schweren Strohballen?“ „Ja, das war ja Aufgabe! Und jetzt frage ich dich: wer war wohl immer der stolze Gewinner?“ „Na, du doch wohl Opa, oder?“ „Genau!“ „Aber wie hast du das denn angestellt?“ „Mit Händen und Füßen musste man sie stoßen, bis sie sie von selbst rollten! Ich hatte dann immer meine Gummischuhe angezogen, und zack, mit einem einzigen Tritt gleich in die Kuhle rein. Ja, ich war der Strohballen-Klicker-König. Die anderen mussten dann für mich die Hausaufgaben machen.“
Enkel Werner blieb verdattert zurück. Sollte er das wirklich glauben?
(300 Worte)
Bild von Andre Gerdes auf Pixabay
Wir haben früher viel auf den Stoppelfeldern gespielt. Sind dort sogar barfuß gelaufen! Wenn die Garben abgefahren waren, wurden die Stoppelfelder oftmals abgebrannt:
Eigene Bilder – das bin ich!
Strohballen-Klicker: ja nee, is kloar! Aber die Fotos von dir sind spitze, der Schalk in deinen Augen ist wirklich großartig 😉
Danke, lieber Werner, ich sitze hier und freue mich 😀
Herzlich aus dem Norden
Christiane 😁🌞👍
Schalk oder spitzbübisch? (Beides habe ich glaube nicht verloren!)
Opa würde sagen:“Hei lücht!“
Aber tolle Geschichte😅
Zu Deinem Opa sage ich: mach wohl wesen!
Und zu Dir: Danke!
Du wirst die Geschichte besser verstehen, wenn Du die Ausgangsgeschichte kennst:
https://wkastens.wordpress.com/2019/06/16/abc-etueden-25-26-19-opa-fritz-mit-den-gummischuhen
Gruß Werner
Danke. Na das ist ja ein Opa😂.
Und Gruß zurück aus OWL, nicht weit von Bodenwerder (Münchhausen hätte seinen Spaß)
Annuschka/Anja
Und OWL gibt es wirklich? Ich meine nur wegen Bielefeld und so …. *grins*
Ansonsten: lieben Dank!
Da bist du leider nicht auf dem Laufenden, lieber Werner. Seit letztem Jahr gibt es Bielefeld offiziell😄. Die Stadt hatte daraus eine große Marketingaktion gemacht… außerdem wohne ich dort, wo die Leute aus dem Zugfenster schauen, den Kaiser Wilhelm auf dem Berg bestaunen und ehrfürchtig sagen „guck mal, das Hermannsdenkmal“😂
Liebe Anja, das mit Bielefeld hab ich ja auch schon mitbekommen, obwohl ….. soll man`s glauben?
Ansonsten war ich früher schon mal in Deiner Gegend. Als Bub war ich (katholisch) Mitglied in der Evangelischen Jugend in Delmenhorst (wo ich geboren und aufgewachsen bin). Und von da aus haben wir einmal eine Radtour zum Hermannsdenkmal gemacht. Später – vom Gymnasium aus – hatten wir mit unserer Theater-Laienspielgruppe eine Art Partnerschaft mit Rinteln. D.h. wir haben dort unsere Stücke aufgeführt, und die bei uns in Delmenhorst.
Und nach dem Tode meines Vaters hatte meine Mutte einen Lebenspartner, Hermann Grannemannn, der aus Espelkamp gebürtig war. Er kam von einem Bauernhof und war wohl der ältere Bruder und mußte dann in der Erbfolge dem jüngeren weichen. Da hat ihn das dann nach Delmenhorst verschlagen. Wir haben seine Familie ein paarmal in Espelkamp besucht.
Ich denke, das dürfte dann nicht gar so weit von Deinem Wohnort liegen.
Herliche und geschichtsträchtige Umgebung hast Du Dir da ausgesucht.
Schönen Sonntag noch!
LG Werner
Ich muss mich korrigieren, habe gerade noch einmal mit meinem Bruder telefoniert:
Der Lebenspartner meiner Mutter kam aus Nordhemmern.
Nordhemmern und Grannemann, das passt. Irgendwo in der Gegend gab es auch eine Zigarrenfabrik mit dem Namen.
Aber so ist das, Die Welt ist ein Dorf.
Nordhemmern ist ungefähr 20 km von uns. Auf jeden Fall gehört es auch zum schönen Mühlenkreis😄.
Ach, wat schööön. 😊
Danke! Sommer ist doch schön, oder?
Erst recht so ein schöner kurze- Hosen Sommer wie einst…
Hätte ich dich früher kennengelernt, hätte ich dich glatt adoptiert 🙂 !
Tolle Etüde, lieber Werner!
Ach, Anna-Lena, das ist aber ein schönes Kompliment!
Opa Fritz hat aber auch Dinge drauf… wer braucht schon Superhelden, wenn man nen Superopa haben kann? Tolle Geschichte und super putzige Bilder.
Danke Dir, liebe Katha. Ja, so ein Super Opa wäre toll für jedes Kind. Langsam gefällt mir die Rolle mehr und mehr.