Letztens beim Bücher umräumen sind mir meine alten BUKOWSKI’s wieder in die Hände gekommen. Und da habe ich gedacht, ob ich auch so etwas hinbekommen würde wie er. Ich habe zwar nicht in Schlachthäusern gejobbt und bin auch dem Alkohol nicht verschrieben. Aber reindenken kann man sich ja vielleicht in seine Seele.
Das Ergebnis ist brutal und ich bin selbst überrascht gewesen. Aber ich würde gerne einmal wissen, wie ihr solche „Lyrik“ seht und empfindet.
Für die Zartbesaiteten: TRIGGERWARNUNG! Es geht um Unmenschliches und Blut und Tod.
BITTE GGFS. NICHT WEITERLESEN!!

Bild von Roland Steinmann auf Pixabay
Fäkal
Um es mal mit Charles Bukowski zu sagen
oder in der Ansicht eines Androiden in 100 Jahren:
Was ist der Mensch?
Nichts als ein Hautsack voll Scheisse:
Wasser, Schleim und Gedärm,
mit Ein- und Auslassöffnungen,
auf Selbstzerstörung programmiert
und zum Aussterben bestimmt.
Halleluja.
Die Fleischerhaken triefen von Blut.


Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.
Mit von der Partie sind bisher:
Stachelbeermond Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams Findevogel
Wortverzauberte Ein Blog von einem Freund
Lyrikfeder Nachtwandlerin
Lindas x Stories Myriade
Gerda Kazakou Gedankenweberei
Myna Kaltschnee Wortverdreher
Lebensbetrunken
Und ich.
Lieber Werner – mit Bukowski kann ich recht wenig anfangen und ich hab ja nix gegen extreme Darstellungen, aber …. inhaltlich trifft dein Gedicht es ja auf den Punkt, vom Stil ist es nicht meins (du wolltest eine Rückmeldung 😉 )
Aber noch als Ergänzung: Ich finde es immer gut, wenn man neues mal ausprobiert 🙂
Ja, ich wollte es auch einfach mal ausprobieren. Jetzt weiß ich, wie einfach es im Grunde ist, irgendwelche Hasstiraden zu schreiben und wie leicht man auch hetzerische Parteikonzepte aufsetzen kann.
Hart aber leider häufig zutreffend. So ganz das Gegenteil von „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“. Aber manche verstehen es ja auch nicht anders…
Das war ja zunächst ja nur eine rein physische Betrachtung, d.h. der Mensch reduziert auf seinen hinfälligen Körper, ohne sich an seine geistigen „Werte“ und „Leistung“ heran zu wagen. Ich denke, da käme man dann durchaus auch manchmal ins Zweifeln.
Ich kann nur sagen: so ganz unrecht hat er nicht. Für diese Erkenntnis musste ich nicht mal mehr mit Saufen beginnen, Lebenserfahrung reicht da schon.🙃
Allerdings ist Bukowski in seiner Ausdrucksweise zum Teil schon hardcore und gewöhnungsbedürftig…
Ja, Bukowski ist schon hardcore, aber das Leben, wie er es zum Teil durchgemacht hat in den Armenvierteln von Chicago war auch verdammt hardcore.
Ich hab mich mal dran versucht, ohne zu saufen kriegt man es auch hin!
Ist auch gut gelungen 😊
da erschreckt man glatt und muss überlegen, was denn eigentlich den Menschen ausmacht?
Ja, das wäre die anschließende Frage. Und darauf eine Antwort zu finden haben bisher nur die Religionen gefunden mit ihren „Gläubigen“
Sehr radikale Vorstellung vom Menschsein. Etwas in mir schreit, dass es auch etwas Positives gibt, aber manchmal sehe ich das auch so.
Klar gibt es auch etwas Positives beim Menschen! (Schau nur uns Dienstag-Dichter an!)
Ich bin auch kein Verfechter davon, in sich Schmutz und Suff zu wälzen und darin zu versinken.
Ich mag diese Art von Lyrik auch nicht, obwohl, das muss ich bekennen, sie doch sehr zum Nachdenken über einen selbst und seine Ziele oder Bestimmung anregt.
Vielleicht muss man manchmal ins Harte und Düstere, um wieder mehr Nuancen zu sehen. Aber mir fällt solche Lyrik auch schwer zu schreiben.
Den Stil finde ich recht spannend. Aber inhaltlich sehe ich es ganz anders. Denn für mich gibt es v.a. das Bewusstsein und auch noch so etwas wie die Seele, was den Menschen eigentlich ausmacht … .
Da gebe ich Dir vollkommen recht. Das ganze kann auch nur ein Versuch sein, einen Impuls zu setzen und sich zu fragen: ist das wirklich so und ist das wirklich alles?
Puh, Werner – das ist so gar nicht meines – ungeachtet aller Realitäten und Wirklichkeiten.
Liebe Grüße
Judith
Nein, es wird auch nicht mein Genre werden, sich darin weiter zu tummeln. Es sollte einfach mal eine Reduzierung auf das „Banale“ im Leben sein, dem wir ja auch ausgeliefert sind. Aber es gibt keine Haltestangen, sondern knickt sie eher um.
Das beruhigt mich, Werner.
Grüße
Judith
Menschenmatsche.
Aber wahr.
Selbst der edelste Käse ist nichts anderes als verdorbene Milch.
Viele Grüße!
Lo
Aber selbst der edelste Käse wird schön verpackt und dann von Anderen verzehrt.
Und unser Leben? Auch schön verpackt, schön geredet, oftmals weg geschmissen oder von Anderen aufgesogen.
Parallelen sind schon da. Aber das kann man auch anders sagen. Dies war nur einmal ein Versuch, um mich selbst auch zum Nachdenken zu bringen.
Das Leben kann aber auch Reife entwickeln.
Drum ist das Haar im Alter auch so schön schimmelweiss. 😉
Lieber Werner,
zunächst vielen Dank, dass Du eine Triggerwarnung vorangestellt hast!
Ich habe trotzdem weitergelesen und im Grunde… hast Du damit ja recht. Nur, wer ist der Fleischer? Sezieren wir uns selbst mit unserer Selbstzerstörung? Sind wir Fleisch und Fleischer zur selben Zeit? Aber ja, an den Fleischerhaken trifft schon längst Blut…
Liebe Grüße
Alina
* klebt? Sie triefen bereits? Was ist denn aus meinem letzten Satz geworden. 😀
Die Smartphones sind manchmal etwas voreilig
In den Augen von späteren Androiden oder irgendwelchen KI Intelligenzen sind wir sicher Fleisch und Fleischer und müssen uns entscheiden, ob wir das beides sein wollen.
Diese Gleichsetzung funktioniert doch aber nur, wenn wir von einer strikten Trennung von Köper und Geist ausgehen. Und ja, was bleibt, ohne den Geist? Ein simple biomechanische Reiz-Reaktions-Maschine. Bliebe nur noch zu klären, was der Geist ist, und ob er überhaupt etwas menschliches ist.
Und die richtige Antwort suchen wir immer noch.
Tja, realistisch gesehen: Wenn man es auf Biochemie begrenzt, stimmt es. Aber es ist auch eine Entscheidung, wie man etwas sehen will. Wenn man es positiv sehen möchte, wäre ein Körper eine höchst erstaunliche Biochemiefabrik, die aus organischem Material Energie gewinnt und in Elektrizität umwandelt. Der Rest wird wieder freigegeben. Und was dann mit der Elektrizität passiert, ist noch viel erstaunlicher.
Ansonsten: Gar nicht meins! 🙂
Ich gebe Dir vollkommen Recht. Aber man muss sich auch einmal die Vergänglichkeit der Basis in Erinnerung rufen.
Da hast du Recht. Es gibt so viele Hochglanzmenschen, und innen sehen wir alle gleich seltsam aus.