
Bild aus: https://peakon.com/
Spiel mit dem Verlangen
Maslow, der stille Immigrantensohn,
wusste damals jung an der Uni schon,
dass innerhalb von fünf Ebenen nur
all unsere Wünsche sich bewegen.
Für Kommers und Industrie ein Segen.
Weiß man dadurch sicher doch zu wecken
Bedürfnisse, die unbewusst in uns stecken.
Sie verkaufen sie uns als von Gott gegeben.
Auch wenn wir es eigentlich nicht brauchen,
schaffen sie es, uns ihre Wünsche einzuhauchen.
Und so bauen wir unsere Kartenhäuser auf
in unseres Lebens meist mühevollem Lauf,
strecken uns nach dem Willen der Reichen,
warten auf Erlösung und einen Wink von oben:
doch der Eintritt wird immer nur verschoben.
Gebunden taumeln wir in unseren Stricken,
fragen uns, ob wir noch richtig ticken,
finden keine Antwort auf unsere Fragen,
erkennen langsam, dass wir Spielzeug sind:
Ein ganzes Leben lang nur Schlüsselkind.

aus www.pinterest.de
Weitere Infos:
https://peakon.com/de/blog/future-work-de/abraham-maslow-beduerfnishierarchie/
Dies ist eine Aktion, die von Katha kritzelt ins Leben gerufen wurde. Jeden Dienstag wird ein selbst-geschriebenes Gedicht veröffentlicht.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.
Mit von der Partie sind bisher:
Stachelbeermond Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams Findevogel
Wortverzauberte Berlinautor
Lyrikfeder Nachtwandlerin
Lindas x Stories Myriade
Ja, leider, so ist es wohl oft. Gemein ist, wie die Geschäftswelt dieses Wissen nutzt, und tragisch, dass wir uns so davon abhängig machen lassen.
Wir sind halt die Fliegen im Spinnennetz ….
Wir fliegen aber auch oft extra und mit viel Schwung rein ins Netz!
Weil wir den Lockungen erliegen, bewusst oder unbewusst, und weil wir es uns glauben, leisten zu können.
Ich hätte nie gedacht mal über Maslow mal ein Gedicht zu lesen. Die Bedürfnispyramide wurde so oft an der Uni angesprochen. 😂
Toll. Und du dichtest sehr wahr. Man lässt sich viel zu sehr leiten, anstatt auf sich selbst zu hören.
Manchmal kommen einem die Themen so in den Sinn und man denkt drüber nach, welche Freiheiten wir denn wirklich noch haben.
Die Gehirnforschung ist auch höchst desillusionierend was die Freiheit des Menschen betrifft.
Ich finde es immer sehr interessant, was für Themen Du in Deinen Gedichten unterbringst! 🙂
Erst vor ein paar Stunden fiel das Thema im Gespräch mit einer Freundin auf den Konsum. Und wie sich bei übermäßigen Käufen hinterher ein schlechtes Gewissen einschleicht. Da hat man manchmal wirklich das Gefühl, die Käufe tätigen wir zum Teil fremdgesteuert.
Liebe Grüße
Alina
Das Paradoxe ist ja eigentlich, dass wir die Werbung, der wir erliegen, ja auch noch selbst bezahlen, weil sie in die Preise eingerechnet ist. Ein wenig pointiert könnte man sagen, wir verhalten uns wie eine Kerze: wir beleuchten unseren eigenen Tod.
Lieber Werner,
Maslow einmal anders.
Die Bedürfnis Pyramide ist für mich ein häufiges Thema, kommt fast wöchentlich vor. Vor allem aber in der Pädagogik, wenn es z.B. darum geht, feinfühlig, angemessen und prompt zu handeln (in Punkto sichere Bindung) und in der so genannten Autonomie Phase. Es kommt auch vor, wenn ich Konflikttrainings mache und grundsätzlich überhaupt an unterschiedlichen stellen in der Erwachsenenbildung.
Abendgrüße
Judith