Der Dienstag Dichtet – Spiel mit dem Verlangen


Spiel mit dem Verlangen

Maslow, der stille Immigrantensohn,

wusste damals jung an der Uni schon,

dass innerhalb von fünf Ebenen nur

all unsere Wünsche sich bewegen.

Für Kommers und Industrie ein Segen.

Weiß man dadurch sicher doch zu wecken

Bedürfnisse, die unbewusst in uns stecken.

Sie verkaufen sie uns als von Gott gegeben.

Auch wenn wir  es eigentlich nicht brauchen,

schaffen sie es, uns ihre Wünsche einzuhauchen.

Und so bauen wir unsere Kartenhäuser auf

in unseres Lebens meist mühevollem Lauf,

strecken uns nach dem Willen der Reichen,

warten auf Erlösung und einen Wink von oben:

doch der Eintritt wird immer nur verschoben.

Gebunden taumeln wir in unseren Stricken,

fragen uns, ob wir noch richtig ticken,

finden keine Antwort auf unsere Fragen,

erkennen langsam, dass wir Spielzeug sind:

Ein ganzes Leben lang nur Schlüsselkind.

Weitere Infos:

https://peakon.com/de/blog/future-work-de/abraham-maslow-beduerfnishierarchie/

Dies ist eine Aktion, die von Katha kritzelt ins Leben gerufen wurde. Jeden Dienstag wird ein selbst-geschriebenes Gedicht veröffentlicht.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.

Mit von der Partie sind bisher:


Stachelbeermond              Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams Findevogel
Wortverzauberte         Berlinautor
Lyrikfeder                Nachtwandlerin
Lindas x Stories          Myriade

Gerda Kazakou            Gedankenweberei

Myna Kaltschnee         Wortverdreher

Lebensbetrunken           Vienna BliaBlaBlub

Heidimarias kleine Welt

Und ich.

10 Comments

  1. Ich hätte nie gedacht mal über Maslow mal ein Gedicht zu lesen. Die Bedürfnispyramide wurde so oft an der Uni angesprochen. 😂
    Toll. Und du dichtest sehr wahr. Man lässt sich viel zu sehr leiten, anstatt auf sich selbst zu hören.

  2. Ich finde es immer sehr interessant, was für Themen Du in Deinen Gedichten unterbringst! 🙂
    Erst vor ein paar Stunden fiel das Thema im Gespräch mit einer Freundin auf den Konsum. Und wie sich bei übermäßigen Käufen hinterher ein schlechtes Gewissen einschleicht. Da hat man manchmal wirklich das Gefühl, die Käufe tätigen wir zum Teil fremdgesteuert.

    Liebe Grüße
    Alina

    1. Das Paradoxe ist ja eigentlich, dass wir die Werbung, der wir erliegen, ja auch noch selbst bezahlen, weil sie in die Preise eingerechnet ist. Ein wenig pointiert könnte man sagen, wir verhalten uns wie eine Kerze: wir beleuchten unseren eigenen Tod.

  3. Lieber Werner,
    Maslow einmal anders.
    Die Bedürfnis Pyramide ist für mich ein häufiges Thema, kommt fast wöchentlich vor. Vor allem aber in der Pädagogik, wenn es z.B. darum geht, feinfühlig, angemessen und prompt zu handeln (in Punkto sichere Bindung) und in der so genannten Autonomie Phase. Es kommt auch vor, wenn ich Konflikttrainings mache und grundsätzlich überhaupt an unterschiedlichen stellen in der Erwachsenenbildung.
    Abendgrüße
    Judith

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