
untot
hoffnungslos irren sie
durch ein gestrüpp
von fremden gedanken
verfangen sich
reißen sich los
blutige risse
schwärende wunden
schmeißfliegen umtanzen sie
legen ihre eier
tief in ihr gedärm
neue wut
eitert hervor
der kopf platzt
die lippen verkrusten
von erbrochener hoffnung
mit hilfe haschendem blick
recken sie sich zum licht
keine hand ergreift sie
das herz stottert
das auge bricht
dunkelheit


Dies ist eine Aktion, die von Katha kritzelt ins Leben gerufen wurde. Jeden Dienstag wird ein selbst-geschriebenes Gedicht veröffentlicht.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.
Mit von der Partie sind bisher:
Stachelbeermond Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Findevogel Berlin Autor
Nachtwandlerin Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei Emma Escamila
Wortverdreher Lebensbetrunken
Vienna BliaBlaBlub Heidimarias kleine Welt
Traumspruch
Und ich.
Ich mag die Wucht, die in deinen Worten steckt!
So sollte es auch sein, denn die Thematik ist so verdammt ernst, und nichts passiert, um den Gestrandeten zu helfen.
Kann man in viele Richtungen lesen. Sehr beeindruckend! 😁👍
Danke, Christiane. Soll aber nur eine Aussage rüber bringen: sie brauchen Hilfe und keine neuen Traumata!
Die „harten“ Bilder gefallen mir. Dadurch ist deine Beschreibung kompromisslos. Durch mein früheres Ehrenamt mit „Sozialfällen“ hatte ich direkt ein paar Mensch vor den Augen, man kann es aber auch anders lesen und tief in eine Welt aus Oberflächlichkeit blicken.
Ich hatte dabei eher an die Flüchtlinge aus Afrika und Syrien gedacht, die in unmenschlichen Behausungen ihr Leben fristen müssen.
Ein düsterer Tag heute auch bei dir
Ja, und keine Hoffnung auf Lösungen.
Tja …
Sehr wertvoll dein Beitrag. Auch die Bilder. das mit Stacheldrahlt ist so eindeutig. Danke für deine Gedanken gegen das Vergessen un gegen die Anfänge. Liebe Grüße und Segen!
Und auch die Kirche schweigt, statt dass der Papst z.B. mal in ein Flüchtlingscamp geht und sagt: ich gehe hier nicht eher wieder raus, bis das menschenwürdig gelöst ist!
Genau!
Von wem ist da die Rede?
Von Geflüchteten, z.B. Lager Moria.
Da ist wirklich Wut zu spüren. Der Name des Lagers spricht Bände.
Lieber Werner,
Dein Beitrag heute trifft. Und er tut weh. Aber ich glaube auch, dass sollte er…
Ich habe für ein Seminar einen Film gesehen, in dem es um Seenotrettung und die Untersagung dieser auf dem Mittelmeer geht. All die Flüchtenden, die ertrinken. Die ertranken und die weiterhin ertrinken werden. Auch das trifft und tut weh.
Nachdenkliche Grüße
Alina
Ja, es ist ja leider nicht nur Moria. Es sind so viele Baustellen auf der ganzen Welt, hervorgerufen durch strategisches Machtgehabe, Despotismus und Ausbeutung. Schau nur auf die Hungermärsche der Hondurenos Richtung USA, nach Myanmar, Syrien, Afrika. Man kann es einfach nicht fassen und fühlt sich so ohnmächtig.
Offenbar war es schon immer so.
Wim wenders hat mal den Fotografen salgado portraitiert. Der hatte vor etwa 40 jahren eine Menschengruppe auf der Flucht fotografiert. Überall abgewiesen, zum wiederholten mal. Einige wurden wahnsinnig.
https://www.spiegel.de/geschichte/exodus-fotograf-sebastiao-salgado-fluechtlinge-unterwegs-a-1100400.html
Ja, Salgado musste damals diese Berichterstattungen aufgeben, sie zerbrachen ihn.
Danke nochmals für den Hinweis auf sein Werk
Danke Dir ebenso.
Die Welt schaut weiterhin weg.
Lieber Werner,
danke dir.
Und die Dunkelheit greift …
Du hast recht, es ist wichtig, nicht zu vergessen.
Sonntagsgrüße
Judith