unerhört!
wir schreiben
wir schreiben für die toten
aber sie hören uns nicht mehr
wir schreiben für die lebenden
aber sie wollen uns nicht hören
wir schreiben
wir schreiben
für wen?

[Wen interessiert unsere Meinung noch in 100, 200, 500, 2000 oder 10.000 Jahren?
Was haben wir davon, wenn sie all das Gesagte nicht befolgen oder umschmeißen oder es an ihnen vorbei rauscht?]

Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.
Mit von der Partie sind bisher:
Stachelbeermond Mutigerleben Wortgeflumselkritzelkrams
Findevogel Berlin Autor Nachtwandlerin
Lindas x Stories La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei Myna Kaltschnee Wortverdreher
Lebensbetrunken Vienna BliaBlaBlub Heidimarias kleine Welt
Traumspruch Red Skies over Paradise Your mind is your only limit
Dein Poet Geschichte/n mit Gott
Und ich.
Nicht alles ist umsonst, Werner!
Ich habe die Tagebücher meiner Mutter noch .
Aber irgendwann gibt es keinen mehr, der noch eine Bindung zu Deiner Mutter hatte. Und dann?
Es könnte ja jemand kommen, der genaueres über die Herkunftsfamilie wissen möchte, wie ich einst.
Ich fragte meinen Onkel und meine Tante über ihren Vater aus und ob er auch was über die Eltern seines Vaters wusste. „Darüber wurde am Tisch nie gesprochen!“.
Ich weiß nur, daß dieser Urgroßvater von mir in der kaiserlichen Garde war. Deshalb gab es ein Bild von ihm.
Aber mal ehrlich: was bedeutet einem das? Meine Großmutter kam aus der Ukraine nach Deutschland. Ihr Bruder – weil wohl ein Riesenkerl – sei auch in der russischen Garde gewesen. Ich kannte weder ihre Eltern noch ihn. Also ist das – so denke ich jedenfalls – für mich bloss eine im Endeffekt belanglose Information.
Ja, belanglos.
Das einzige was ich weiss, ausser daß er sehr sehr viele Kinder hatte. Aber das ist alles.
Interessiert dich die Meinung von Meinung von Menschen, die vor 100, 200, 500 … Jahren gelebt haben? Was machst du damit? Warum sollte es in der Zukunft anders sein? Und wenn ja: Glaubst du, du kannst es ändern?
Für mich heißt das: Lebe im Moment und lebe so gut, wie es geht. Wie mensch „gut“ interpretiert, ist mir nicht egal, aber das führt hier zu weit … 🤔😉
Morgenkaffeegrüße 😁☁️☕🍪👍
Ohhhhh, die Autokorrektur, sorry.
Ja, Du hast vollkommen recht, Christiane, die Meinungen aus der Vergangenheit legt man zur Seite. Und so wird es auch mit unseren Meinungen geschehen. So ist es. Aber trotzdem geben wir nicht auf und pusten unsere Meinung weiter ins All. Auch wenn sie dort mal jemand finden sollte: was nützt es uns noch, wenn wir das „Ereignis“ nicht mehr mit bekommen?
Lebe für den Moment, ja, aber wir brechen immer wieder aus dieser Schleife aus.
Denkst du nicht auch, dass „wir“ uns manchmal zu wichtig nehmen? Aber vermutlich ist das sehr menschlich. 🤔
Klar, da hast Du recht. Catching for compliments heisset das Zauberwort.
Frage ich mich auch
…
Ist es nicht wichtiger mit unserer Meinung die Gegenwart zu formen? Ok, gibt viele, die ihre Meinung nur kundtun, um sie kundzutun, aber unausgesprochene Gedanken können die Welt nicht formen.
Ja, das ist der Zwiespalt. Und deswegen schreiben wir ja weiter.
Ich schreibe, weil ich einen kleinen Zipfel Schönheit formen möchte. Im Moment des Schreibens bin ich glücklich. Und wenn es dann noch jemand lesen möchte und in irgendeiner Weise hinterher besser gelaunt ist als vorher, reicht mir das. Meine Meinung verbreite ich selten, das machen andere viel besser als ich. Und in 100 Jahren werde ich mit absoluter Sicherheit vergessen sein, aber was macht das? Jetzt bin ich da.
Danke für den Gedanken Anstoß, lieber Werner.
Mir geht es da ähnlich wie Tanja – so sehe ich das auch.
Liebe Grüße
Judith