
Drangsal
Geschwärmt wie wild von ihr,
was sie so lustvoll alles kann:
jetzt hab ich aus ihr’m Revier
einen positiven Wassermann.
Meine Olle hat mich gewarnt:
lass es sein, das bekommt uns nicht!
Nun hab ich selber mich enttarnt
und verlier im Viertel mein Gesicht.
Job verloren, Klinken putzen angesagt.
Zu alledem: die Frau kommt nieder.
Als Freund und Kumpel nicht gefragt,
und abends gröl ich blöde Lieder!
Treu sein kann ich trotzdem nicht,
immer lockt die verrucht‘ Laterne.
Auch wenn es ihr das Herze bricht:
ich muss einfach raus, ich lieb die Ferne.
Achtung:
dies ist nicht authentisch!
sondern nur ein wenig hinein versetzt
in die Zeit nach WK-I, wie von Tucholsky und Zille verewigt.
Titelbild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Dies ist eine Aktion, die von Katha kritzelt ins Leben gerufen wurde. Jeden Dienstag wird ein selbst-geschriebenes Gedicht veröffentlicht.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.
Mit von der Partie sind auch:
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkram
Nachtwandlerin
Gedankenweberei
Erinnerungswerkstatt
Lebensbetrunken
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott
Suses Buchtraum
Wortmann
Traumspruch
Lyrik trifft Poesie
Voller Worte
Wat mut das mut!
Jo, denn man to!
Du hast den Flair auf jeden Fall eingefangen. Das Gedicht könnte glatt in Christianes Montagsauswahl auftauchen. 😉
Hey, das ist wohl ein wenig zu hoch gegriffen! Aber wenn es Dir gefällt, ist das ja auch schon mal verdammt viel! Danke!
Das erinnert mich an Auf der Reeperbahn nachts um halb eins… oder noch ein paar Jahre früher, Babylon Berlin…
Ja, die „guten alten Zeiten“.
Najaaa… ich lebe lieber jetzt, soviel steht fest. Ich wäre bestimmt eine Magd oder eine Fabrikarbeiterin mit 16-Stunden-Arbeitstagen gewesen.