
Silbenstecher
Mein Weg,
der eines
Leichenschänders,
tote Worte waschen,
immer neue Gruften ausheben,
um in Ketten verendete Worthülsen
einzulöten,
einbalsamiert
in Sarkophage
für den Rest der Zeit.
Mein Weg,
wie ein Maulwurf
Wortgrabhügel hinterlassen
aus blutigen Wortklumpen
und angefressenen Buchstabenwurzeln.
Mein Weg,
abschätzig
Haare spalten,
Krümel kacken
und Erbsen zählen.
Verbessert man
so die Welt?


Dies ist eine Aktion, die von Katha kritzelt ins Leben gerufen wurde. Jeden Dienstag wird ein selbst-geschriebenes Gedicht veröffentlicht.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.
Mit von der Partie sind auch:
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkram
Nachtwandlerin
Gedankenweberei
Erinnerungswerkstatt
Lebensbetrunken
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott
Suses Buchtraum
Wortmann
Traumspruch
Lyrik trifft Poesie
Voller Worte
Wow, sehr direkt. Das gefällt mir sehr. Ob wir damit etwas verändern? 🙂 Ich denke, es gibt noch ein paar Fragen, die deine Worte hervorzaubern. Verstehen die Menschen überhaupt? Sind sie Willens etwas zu verändern? Mögen sie es, wie es ist? Wie immer wird es da zwei, drei oder vier Parteien geben und genau deshalb wird sich so schnell nichts verändern können.
Ja, man sieht es ja, wie es mit/nach Corona im kleinen gelaufen ist: erst ruft jeder nach Veränderung und dann wollen alle doch zurück zum alten.
Und Danke, dass Du bei mir mitliest!
Nur ein zurück gebt es nicht. Aber auch das muss erst verstanden werden. Mache ich doch gerne.
Du meinst aber nicht dich selbst oder? Jedenfalls ein eindringlicher Text
So ein bisschen schon, denke ich.
Ich lese daraus, was so Politiker*innen so von sich geben. Kunst atmet Worten oder auch Wortklumpen neues Leben ein.
Man könnte speien, aber tut es nicht, das wäre wie Schreien in der Wüste.
Man hört es nicht, aber es erleichtert.