
Hurra, wir leben noch!
„Du, Meister, ….“
„Ich unterbreche dich ungern, Eckad, aber von nun an sprechen wir nur noch astreines Hochdeutsch mit unseren Kunden und auch untereinander. Hast du mich verstanden!“
„Akustisch ja, Meister, aber logisch ist mir das noch nicht so ganz klar. Willst du mir es bitte erklären?“
„Eckad, auch wir müssen einfach anspruchsvoller werden, wenn wir erfolgreich bleiben wollen. Im Geschäft, im Umgang mit unseren Kunden und Freunden. Und auch im Internet!“
„Du meinst, Meister, dass wir dann mehr likes bekommen und noch berühmter werden?“
„Das wäre nur ein erwünschter Nebeneffekt, lieber Eckad. Aber auch wir müssen mehr Wert auf unsere persönliche Entwicklung legen und bemüht sein, Anderen das Verständnis für uns und unser Denken klarer zu übermitteln, auch sprachlich!“
„Ja, Meister, habe ich verstanden. Ich schlage deswegen vor, dass wir beherzt in die poetry-slams rein hören, die hier in Hamburg regelmäßig stattfinden. Da wird ganz gediegen gesprochen und wir können sicherlich etwas davon mitnehmen!“
„Poetry-slam?“
„Ja, Meister, das sind quasi moderne Dichterlesungen! Deutschland ist da mit führend in der Welt bei der Anzahl der Veranstaltungen und hat den ‚Deutschen poetry-slam‘ bereits als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO gemeldet! Ganz ohne unser Zutun werden wir alleine durch die Worte und die Atmosphäre mit der gedanklichen Welt der Vortragenden verkuppelt und können deren Träume und Vorstellungen teilen!“
„Hört sich verdammt gut an, Eckad. Wo gibt es das denn?“
„Nächster Termin wäre für uns am 25. April. Da gibt es einen ‚best of cup‘ im Ernst Deutsch Theater mit direkten Ausscheidungswettkämpfen. Mann, da müssen wir hin!“
„Dichter im direkten Wettkampf gegeneinander, Eckad? So Wort gegen Wort? Ich dachte immer Dichter und Denker wären genügsam in ihren Ansprüchen. Da bin ich aber ein wenig perplex. Aber sei es, wie es ist. Wettbewerb soll ja besonders gut für die Qualität sein!“
„Sagt Christiane auch.“
(300 Worte)
Lieber Werner, in Anbetracht der Tatsache, dass der Olpo uns gerade sprachlich auf wienerisch dünnes Eis führt, möchte ich dich eigentlich ganz herzlich bitten, deinen überaus wertgeschätzten Protagonisten ihren „Slang“ zu lassen – es sei denn, DU möchtest aus der Kiste raus. Ansonsten würde ich das den Followern als USP verkaufen: nur echt mit Dialekt! 😎😉👍
Dass der Poetry Slam immaterielles Kulturerbe ist, hat mich allerdings doch sehr überrascht. Etüden bilden, vielen Dank 😁
Vergnügte Mittagskaffeegrüße ☁️🌥️☕🍪
Dein Protest ist angekommen, liebe Christiane. Ich habe mal nachgefragt: Meister Rührich und Eckad fühlen sich mit ihrem norddeutschen slang tatsächlich wohler! Und von dem Vorschlag über das „Echtheitszertifikat“ sind sie auch ganz begeistert!
Ich hatte echt Schwierigkeiten die Etüde zu lesen, in meinem Kopf war das kein Hochdeutsch. 😂
Ich denke, dass Deine Erwartungshaltung in die Richtung norddeutscher slang ging. Und der ist nicht gekommen, Dein Kopf hat aber automatisch versucht zu übersetzen. Und dann geht es schief.
In Zukunft wird Dir das Echtheitszertifikat das leichter machen.
Und gleich werden sie alle „Afglitscht!“ gröhlen und sich kaputtlachen, weil die Leser sich so wunderbar aufs Glatteis führen liessen. (Hoffe ich.)
Hihi … Dichter im Kampf
Mann gegen Mann…ähhh… Wort gegen Wort – das hört sich an, als wäre dem englischen Poseur mit dem goldenen Löffel im Mund und den deutschen Wurzeln, eine neue Idee für eine weitere seiner zahlreichen Renommagen umzusetzen gelungen … 😉Regional-, Landes- und Weltmeisterschaften des unglaublichsten Tores – so kann der Fußballgedanke endlich auch in die Literatur nachhaltig einziehen … bin dafür ;-! …
Ja, jedes Wort ein Schuss ins obere Dreieck
Und die Elfmeter -Worte nicht zu vergessen und alles mit Video- Beweis!
Hihi, nette Umsetzung einer Etüde 2.0 🙂 Aber irgendwie sind die zwei auf hochdeutsch doch sehr verfremdet, wenn ich auch in der echten Version öfter einmal etwas nicht verstanden habe. Das passiert mir auch bei Olpo gelegentlich aber nicht annähernd so oft 😉
Auf tausendfachen Wunsch aus der Leserschaft wird es wohl eine Besinnung auf die Umgangssprache geben.🤗
Bitte lass ihnen ihre Umgangssprache, die mir als Nicht-Nordlicht doch sehr fehlen würde, da ich ihre Mundart sehr liebe.
In Anlehnung an Rudi Völler sag ich mal: „Ich habe versucht den Spielern das Gefühl zu geben, dass sie Fehler machen dürfen. Das haben sie bis auf wenige Ausnahmen gut gemacht.“