„Von Abfallglück kann man da ja wohl wirklich nicht reden!“ rief Frau Higuchi Ichiyō in die Versammlung, die der Energieversorger TEPCO einberufen hatte. „Sie lassen ein Atomkraftwerk explodieren und behaupten, dass das verstrahlte Lösch- und Kühlwasser, das jetzt in den Boden sickert und ins Meer läuft, unbedenklich sei?“ Die Entrüstung stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie war einem Kollaps nahe. Was bildeten diese Industriepotentaten sich eigentlich ein?! Die hochradioaktiven Abwässer hatten eine Halbwertzeit von 36.000 Jahren und damit ein für unser menschliches Verständnis unendliches Strahlungspotential. Und das sollte unbedenklich sein? Ein Verfallsdatum über die Jahrtausende, aber keinen interessierte das. Alle taten so unschuldig und schauten weg. Schon vor dem eigentlichen Bau der Meiler hatte man das gewusst. In vielen Ländern war deswegen zwar im Gesetz eine sichere Lagerung von über 1 Million Jahre für die Entsorgung vorgeschrieben worden, aber das bezog sich auf feste radioaktive Substanzen. Aber selbst für diese sog. Endlagerung gab es bisher kein Konzept. Und an fortwährende offene Kühlung von Brennstäben in zusammen gebrochenen Kraftwerken hatte niemand gedacht. Nur daran, die AKW’s möglichst am Rande des Meeres – oder auf dem Festland – nahe an die Grenze des Nachbarlandes zu bauen, in das die Hauptwindrichtung ging. „Wann endlich würde man denn ehrlich mit dem Thema umgehen?“ fragte sie. „Oder delegieren wir alles nur auf die nachfolgenden Generationen?“
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