Himmelsleuchten nannten sie es damals im Osten:
den Wohlstand und die Freiheit im Westen.
Ein übermächtiges Wort beherrschte all die Sinne:
ausreisen und entkommen der sozialistischen Spinne.
Einmal die Träume in vollen Zügen genießen,
in einem Land, wo Wein und Honig fließen!
Aber mit den Jahren schwand, was einst so wunderbar,
und die alten Träume sind längst nicht mehr recyclebar.
(60 Worte)
Bilder: lizenzfrei aus www.pixabay.com
Klasse, wie du diese Herausforderung umgesetzt hast!
Ich lese deine Beiträge so gerne! Manche bringen mich zum Nachdenken, viele zum Lachen.
Das ist ja großes Lob! Danke Dir dafür. Dann muss ich mich in Zukunft wohl weiterhin anstrengen! Versprochen.
LG Werner
Ja, Träume und was der Alltag daraus macht…tolles Gedicht
Ha, der Anschein von Milch und Honig (im Westen) war damals schon das Ergebnis eines sorgfältigen Produktdesigns – und wehe dem*der, der es so für bare Münze nahm, der*die konnte damit böse auf die Schnauze fallen. Was oft genug geschehen ist, und dann mit den Achseln zu zucken und zu sagen: „Ihr habt es ja so gewollt“, ist (auch) ziemlich zynisch …
Liebe Grüße
Christiane
Toll umgesetzt, lieber Werner und gerade so aktuell.
Heute sind wir alle ein wenig schlauer und arbeiten weiterhin daran, dass wir uns in allem annähern …
LG Anna-Lena
Den Honigfluss fand ich bis dato nie 🙂
Kurz und schmerzlos….so ist es mit den Träumen!
Ich muss mal fragen: War das wirklich ein reales Wort im Osten für den Westen: Himmelsleuchten? Wenn ja, fände ich das sehr poetisch, auch, wenn es das wohl nur aus der Ferne war. Wenn nein, ist es auf jeden Fall super umgesetzt in deinem Gedicht!
Nein, diese Idee ist alleine der Wortvorgabe geschuldet. Aber ich fand sie ganz passend für Menschen, deren Sehnsucht auf Freiheit und besseres Leben gerichtet waren. Und deswegen Danke für Deine Beurteilung!
Aber gerne!