Link zu Christianes Schreibeinladung

Ich bin mal wieder mit dem Hund unterwegs gewesen. Und da habe ich immer so Gedanken, die mich anfallen: eine ungewöhnliche Geschichte zu schreiben, die trotzdem JEDER kennt, ohne sie gelesen zu haben. Geht das überhaupt?
Schaut selbst:
Dialog
„Du sitzt da ja, wie ein Affe auf dem Schleifstein!“
„Was hast du gesagt? Ich verstehe nur Bahnhof!“
„Ich habe gesagt, dass du nicht alle auf dem Christbaum hast, so wie du da sitzt!“
„Jetzt bin aber beleidigt. Der Drops ist noch nicht gelutscht!“
„Ich will dich doch nicht in die Ecke stellen! Ich meine ja nur, dass du nicht richtig sitzt.“
„Das sehe ich anders. Du hast mir jetzt den Fehdehandschuh hingeschmissen, obwohl ich dein bester Freund bin!“
„Nun schalte mal einen Gang runter! Ja, ich bin dein bester Freund. Und gerade deshalb darf ich mir doch wohl mal herausnehmen, dich auf deine falsche Sitzposition aufmerksam zu machen, oder?“
„Ich werde dir schon noch bei Gelegenheit deine Hammelbeine langziehen, du Freund, du!“
„Mit der Haltung blamierst du doch die ganze männliche Innung. Sei doch mal vernünftig.“
„Ich werde schon nicht über den Jordan gehen, bloß weil ich nicht so sitze, wie du dir das denkst. Für mich ist das bequem so.“
„Ich weise dich nur darauf hin, dass ich später dein Katzengejammer nicht hören möchte. Und dass du mir dann vorwirfst, ich hätte nichts gesagt!“
„Papperlapapp! Wer sieht hier denn eher aus wie das Leiden Jesu? Du doch wohl!“
„Es ist zum Mäusemelken mit dir. Immer willst du das letzte Wort haben!“
„Nachtigall, ick hör dir trapsen, kann ich da nur sagen.“
„Sitz du nur weiter auf deinem Olymp! Wirst schon sehen, was du davon hast, wenn du mir nicht einmal vernünftig zuhören willst!“
„Du hast mich doch nur auf der Pike, weil ich der Ursula schöne Augen gemacht habe. Sei doch ehrlich!“
„Muss ich denn nicht Angst haben?! Du hast immer so viel Quecksilber im Hintern, da sollte man schon besser ein Auge auf dich haben!“
„Du hast doch ein Rad ab! Als wenn ich dir wirklich die Ursula ausspannen wollte. Sie ist hübsch, da kann ich doch mal mit ihr flirten, oder?“
„Du willst mir doch nur wieder Sand in die Augen streuen. Denkst du, ich habe nicht bemerkt, wie sie deine Avancen erwidert hat?“
„Nun bleibe aber bitte mal auf dem Teppich! Deine Fantasie spielt wohl verrückt mit dir. Da ist nichts zwischen ihr und mir, Ehrenwort!“
„Nichts für ungut. So habe ich das ja auch nicht gemeint!“
„Du verbeißt dich halt immer in solche Sachen. Du musst mal lernen, etwas gelassener zu sein!“
„Dein Mitgefühl treibt mir das Wasser in die Augen, du Gutmensch, du!“
„Du machst mir kein X für ein U vor, dafür kenne ich dich schon zu lange.“
„Das soll ja auch kein Spießrutenlaufen werden. Sonst heißt es noch: wir sind des Geyers schwarzer Haufen!“
„Ja, verpasse mir ruhig wieder eine Zigarre!“
„Das haben wir ja nochmal mit Ächzen und Krächzen wieder glatt gezogen. Gut so.“
„Ja, es ging fast unter die Gürtellinie! Aber wir schauen ja Gottseidank über den Tellerrand hinaus, oder?“
„Wir müssen doch wohl manchmal kleinere Brötchen backen und nicht immer noch mehr Öl ins Feuer gießen.“

Bild von Ulrike Leone auf Pixabay
Wunderbar ! Ein richtiger Genuss so eine Sprachspielerei! Und nebenbei habe ich noch ein paar mir völlig neue Ausdrücke gelernt. Ein Hoch, Werner !!
Ja, manchmal hat man ganz unerwartet die richtigen Eingebungen. Danke für Dein Lob!
Schick, lieber Werner. Hast recht, solche Dialoge kennt wirklich jede*r, auch wenn das nun wirklich aufgereiht ist wie Perlen an der Schnur 😉 Den „GeYer“ fand ich nun echt bisschen bemüht … aber gut gelöst! 😁
Danke dir!
Liebe Grüße
Christiane 😁🍷🌼👍
Nähere Recherche meinerseits ergab, dass der „GeYer“ an dieser Stelle absolut korrekt ist … 🙂
Danke, liebe Christiane. Ja, ich gebe es zu, mit dem Y hatte ich so meine Schwierigkeiten, und deswegen hab ich ein wenig schummeln müssen. Aber ich habe tagelang gegrübelt, mir ist aber nichts sonst mit Anfangs-Y als Redewendung in den Sinn gekommen.
Gruß zurück.🖐️😷🍺😷
Eine großartige Idee, mit einer ebenso großartigen Umsetzung, insbesondere das „ß“ und die Umlaute nötigen mir Respekt ab. 🙂 Und ich gebe zu, dass ich „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen“ googeln musste – das hätte ich mal lieber nicht getan … 😉
O Mann, muss ich das jetzt etwa auch? 😉😏
Oh, SO alt. Alles klar.
Ja, das war an sich eine böse Sache, aber ich kenne es in dem Sinne nicht so deftig, sondern eher als Ausdruck, dass man ein Rabauke ist.
Herrlich ;-!! Man liest, daß deine Ideenwerkstatt funktioniert 😉
Danke, lieber Olpo, besonders, wenn es auch aus Wien Zustimmung gibt.